Benutzerfreundliche Euro-Banknoten
Unsere Währung gehört zu den elementaren Bestandteilen unseres Alltags und der Wechsel zu neuen Banknoten und Münzen wirkt sich auf jeden Menschen aus. Vor allem die mehr als sieben Millionen sehbehinderten Menschen innerhalb des Euro-Währungsraumes sind von einem Währungswechsel direkt betroffen. Aus diesem Grund entschied sich das Europäische Währungsinstitut für eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Blindenunion und kooperierte ab 1995 bezüglich der Gestaltung (beispielsweise im Blick auf die Größe der Geldscheine und Münzen) eng mit dieser Institution. Selbstverständliches Ziel dieser Kooperation war es, dafür Sorge zu tragen, dass auch Sehbehinderte möglichst problemlos mit den Banknoten und Münzen umgehen konnten.
Nur wenn die Banknoten und Münzen so beschaffen waren, dass diese spezielle Bevölkerungsgruppe sie problemlos verwenden konnte, war sichergestellt, dass dies auf jede Gruppe der Bevölkerung zutraf. Es musste durch Gestaltungselemente dafür gesorgt werden, dass auch für Sehbehinderte oder Blinde jede Banknote, vom 5-Euro-Schein bis zur 500-Euro-Banknote, ohne Schwierigkeiten erkennbar ist. Dies wurde beispielsweise durch deutliche Größenunterschiede zwischen den häufiger verwendeten Banknoten mit niedrigerem Nennwert erreicht.
Die Banknoten mit einem Nennwert von 100 Euro, 200 Euro und 500 Euro besitzen zwar die gleiche Breite, damit die automatisierte Bearbeitung möglichst einfach ist, dafür wurden auf dem 200-Euro- und 500-Euro-Schein fühlbare Muster aufgebracht, durch die sie sich leicht unterscheiden lassen. Alle Geldscheine der Banknotenserie verfügen an einer vorher festgelegten Position auf beiden Seiten über aufgedruckte, große und fette Wertzahlen. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal wurden Farben mit stark kontrastierenden Eigenschaften benutzt. Sie sind an den Farbkreis angelehnt, der von Johannes Itten (1888-1967), einem Schweizer Maler und Kunstpädagogen entwickelt wurde.
Die Farben, welche für wertmäßig hintereinander folgende Geldscheine ausgewählt wurden, entstammen jeweils gegenüberliegenden Segmenten dieses Farbkreises. Dadurch stehen sie zueinander in einem starken Kontrast. Auch für Banknoten, die teilweise identische Ziffern besitzen, wurde diese Methode angewandt, beispielsweise für den roten 10-Euro- und den grünen 100-Euro-Schein.